Säure-Basen-Haushalt
- celinekunze
- 26. Okt. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Viele entgiften und entschlacken ihren Körper regelmäßig und greifen dabei auf eine basische Ernährungsform zurück. Auch der Markt ist voll von Produkten, die den Körper entschlacken. Aber kann der Körper wirklich Übersäuren? Und bringt eine basische Ernährung etwas?
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Als Säure bezeichnet man Stoffe, die Wasserstoff-Ionen (Protonen) abgeben können. Basen hingegen sind Stoffe, die Protonen aufnehmen können.
Im Organismus des Menschen spielen Säuren und Basen eine wichtige Rolle. Mit der Nahrung aufgenommen oder im Stoffwechsel produziert, gepuffert und abgebaut, sichern sie den optimalen Ablauf wichtiger physiologischer Vorgänge im menschlichen Körper, wie Atmung, Kreislauf, Verdauung, Abwehrkraft und Hormonhaushalt. Zusammengefasst werden diese Prozesse unter dem Säuren-Basen-Haushalt. Dieser ist ein wichtiger Bestandteil von Wohlbefinden und Gesundheit.
Damit alle Stoffwechselvorgänge im Körper optimal ablaufen können, benötigt es einen konstanten pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45 im Blut und im Inneren der Körperzellen. Trotz des Säure- und Basenanfalls muss der pH-Wert in einem engen, konstanten Bereich gehalten werden. Abweichungen führen dabei zu schwerwiegenden Störungen im Stoffwechsel. Werte unter 6,80 und über 7,70 führen zum Tod.
Um diese Ausnahmesituation vorzubeugen, verfügt der Körper über Puffersysteme im Blut, Lunge, Leber, Nieren und Darm. Zudem können Gewebe und Muskeln als Säuredepots beansprucht werden. Da im Stoffwechsel kontinuierlich Endprodukte anfallen, die den Säure-Basen-Haushalt beeinflussen, nutzt der Körper die Puffersysteme ununterbrochen.
Was versteht man unter Azidose?
Ein unphysiologischer Anstieg der Säuren wird als Azidose bezeichnet. Dabei verschiebt sich der pH-Wert geringfügig im Normalbereich hin zum sauren Bereich. Es kommt es zu einer verminderten Puffer- und einer begrenzten Lagerfähigkeit von Säuren. Unter extremen Bedingungen kann es zur Erschöpfung der Kapazitäten der Pufferung und Lagerung überschüssiger Säuren kommen. Folge ist die Einschränkung lebensnotwendiger Vorgänge im Körper.
Eine kurzzeitige „Übersäuerung“ ist möglich, aber bei gesunden Menschen selten. Symptome äußern sich durch Unwohlsein, Erschöpfung, Muskelverspannung, Rücken- und Nackenschmerzen, Hautleiden, Cellulite, Vitalstoffmangel und chronischen Erkrankungen.
Herbeigeführt wird eine solche Übersäuerung hauptsächlich durch ein Hydrogencarvonat-Defizit. Ursache könne, Fast Food, Umweltgifte, Nikotin, Bewegungsmangel, Stress, chronische Erkrankungen und Verdauungsstörungen sein.
Was versteht man unter Alkalose?
Eine Alkalose bezeichnet einen unphysiologischen Anstieg der Basen, bedingt durch einen Anstieg der Hydrogencarbonat-Konzentration.
Welche Ernährung wird für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt empfohlen?
Empfohlen werden basenspendende Lebensmittel. Diese Kategorie umfasst hauptsächlich Obst, Gemüse, Kräuter, Samen, kaltgepresste Öle, Nüsse und in geringen Mengen auch Getreideprodukte. Von säureerzeugenden Lebensmitteln wie z. B. Weißmehlprodukten, Teigwaren, Nudeln, gehärtete, raffinierte Fette und Öle, Bohnenkaffee und Limonadengetränke wird abgeraten. Auch säurespendende Lebensmittel, wie z. B. Fleisch, Innereien, Käse, Fisch, Quark, unreif geerntetes Obst und Hülsenfrüchte sind nicht empfehlenswert.
Eine präventive Ernährung besteht dabei zu 80 % aus basischen und zu 20 % aus neutralen bzw. sauren Lebensmitteln. Durch moderate, körperliche Bewegung kann die Säureausscheidung unterstützt werden. Auch ausreichend Schlaf und die Verringerung von körperlichem und seelischem Stress unterstützen die Säureausscheidung.
Die basische Ernährung ist bis heute umstritten. Wer sich generell ausgewogen und pflanzlich ernährt, lebt gesünder und hat ein geringeres Risiko für ernährungsbedingte Erkrankungen.





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