Ernährung bei Adipositas
- celinekunze
- 14. Apr. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Als Adipositas wird Übergewicht mit einem Body Mass Index von über 30 kg/m² bezeichnet. Das Risiko für Folgeerkrankungen ist erhöht bis stark erhöht. Ein signifikantes Erkrankungsrisiko wird dem abdominellen Fettgewebe zugeschrieben. Hierbei handelt es sich um den sogenannten „Apfeltyp“, der vor allem am Bauch vermehrt Fett ansetzt.
Adipositas gilt als hochgradiger Risikofaktor für viele Erkrankungen. Somit ist das Risiko für Diabetes Mellitus, Gallenblasensteine, Fettstoffwechselstörungen, Insulinresistenz, Fettleber und Schlaf-Apnoe-Syndrom um mehr als das 3-fache erhöht. Das Risiko für koronare Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Verschleiß von Gelenkflächen, Gicht und Sodbrennen erhöht sich bis um das 2-3-fache. Und auch das Risiko für Krebserkrankungen, hormonelle Störungen, Verschleißerkrankungen des Hüftgelenks, Rückenschmerzen und Unfruchtbarkeit steigt.
Ursachen
Die Adipositas ist Folge einer veränderten, positiven Energiebilanz. Sprich, es wird dem Körper über einen längeren Zeitraum mehr Energie zugeführt als er verbraucht. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
- Überernährung, ständige Nahrungsverfügbarkeit
- Bewegungsmangel
- Essstörungen
- Belohnungs- und Suchtmechanismen
- Medikamentenwirkung
- Genetische Faktoren
- Hormonelle Erkrankungen, z.B. eine Überproduktion von Cortisol oder eine Unterproduktion der Schilddrüsenhormone
- Psychische Faktoren wie Depressionen, Stress, Schlafmangel
Ernährungsempfehlungen
Um Übergewicht und Adipositas zu reduzieren, muss die Energiezufuhr geringer sein als der eigentliche Bedarf. Die Berechnung des täglichen Energieumsatzes gibt einen Anhaltspunkt darüber, wie viel Energie der Körper am Tag verbraucht. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist ein tägliches Energiedefizit von 500-800kcal Ziel. Dabei sollen vor allem Nahrungsfette eingespart werden. Frauen sollten aufgrund der hormonellen Stoffwechsellage ein kleineres Energiedefizit fahren als Männer und trotz des Einsparens von Nahrungsfetten täglich 1g Fett pro kg Körpergewicht zu sich nehmen. Zudem gilt: je geringer das Ausgangsgewicht, desto niedriger das Kaloriendefizit. Man kann mit einem Gewichtsverlust von ca. 0,5 kg die Woche rechnen. Auch hier gilt: je geringer das Ausgangsgewicht, desto niedriger die wöchentliche Gewichtsreduktion.
Zu beachten ist, dass man am Anfang meist schneller Gewicht abnimmt, da hier Darminhalt und Wasser im Körper reduziert werden. Schwankungen und Plateaus während einer Gewichtsabnahme sind normal und kein Grund frustriert zu sein. Gründe für Schwankungen sind z.B. vermehrte Wassereinlagerungen, Stress oder hormonelle Schwankungen.
Um trotz reduzierten Kalorien nicht zu hungern ist es von Vorteil Lebensmittel mit hoher Energiedichte zu reduzieren und solche mit geringer Energiedichte zu erhöhen. So ist es sinnvoll den Verzehr von Fast Food, Süßigkeiten, verarbeiteten Lebensmitteln und Alkohol zu reduzieren. Stattdessen sollten Lebensmittel mit einem hohen Eiweiß- und Ballaststoffgehalt gewählt werden, da diese lange sättigen. So hat sich eine Ernährung mit einem geringen Anteil an Kohlenhydraten und einem gesteigerten Proteinanteil bewährt, um langfristig das Gewicht langfristig zu senken.
Regelmäßige, körperliche Bewegung verbrennt zusätzliche Kalorien und beeinträchtigt das Hungergefühl positiv. Vor allem eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining bietet sich an. So kann während einer Fettreduktion Muskulatur gehalten werden. Eine eiweißreiche Ernährung unterstützt den Muskelerhalt ebenso.
Auf die Einnahme von Medikamenten muss ebenfalls geachtet werden. Einige können zu einer potenzieller Gewichtszunahme führen oder die Abnahme erschweren. So z.B. Neuroleptika, Lithium, Valproinsäure, trizyklische Antidepressiva, Betblocker, Insulin, Sulfonylharnstoffe, Glukokortikoide und Gestagene. Auch ein hohes Stresspensum kann, aufgrund der erhöhten Cortisonproduktion des Körpers, das Abnehmen erschweren.





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