top of page

Insulinresistenz erkennen: Warum du trotz gesunder Ernährung nicht abnimmst

Du ernährst dich gesund, bewegst dich regelmäßig, achtest auf deine Kalorien und trotzdem tut sich auf der Waage nichts? Viele meiner Klient:innen sitzen genau mit dieser Frustration vor mir. Die meisten haben schon alles probiert: weniger essen, mehr Sport, mehr Disziplin. Und doch bleibt das Gewicht hartnäckig. Häufig steckt dahinter kein Mangel an Willenskraft, sondern ein Stoffwechsel, der durch eine beginnende Insulinresistenz aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Die Schwierigkeit dabei: Eine Insulinresistenz entwickelt sich schleichend und bleibt oft lange unerkannt. Viele klassische Blutwerte sind zunächst unauffällig – aber dein Körper sendet schon früh Warnsignale, die wir nicht übersehen sollten.


Warum du trotz gesunder Ernährung nicht abnimmst

Um zu verstehen, warum sich das Gewicht trotz aller Bemühungen nicht verändert, lohnt sich ein Blick auf die Rolle von Insulin. Insulin ist ein Hormon, das deine Bauchspeicheldrüse ausschüttet, sobald du Kohlenhydrate oder Zucker isst. Seine Aufgabe ist es, den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren.

Wenn die Zellen jedoch zunehmend unempfindlich gegenüber Insulin werden (Insulinresistenz) bleibt der Zucker länger im Blut. Als Reaktion darauf produziert dein Körper immer mehr Insulin. Es entsteht ein Teufelskreis aus hohen Blutzucker- und hohen Insulinspiegeln.

Solange Insulin erhöht ist, kann der Körper jedoch kaum Fett verbrennen. Insulin ist ein Speicherhormon . Es signalisiert deinem Körper: „Bitte Energie speichern, nicht verbrennen.“ Genau deshalb nehmen viele Menschen trotz einer gesunden Ernährung nicht ab. Der Stoffwechsel steckt fest, weil Insulin dauerhaft aktiv ist.

Und das hat nicht nur mit der Ernährung zu tun. Auch Stress, Schlafmangel und hormonelle Dysbalancen können diesen Zustand verstärken.


Wenn Stress und Schlaf den Stoffwechsel blockieren

Viele unterschätzen, wie stark Stress und Schlaf den Blutzucker beeinflussen.Unter Stress schüttet der Körper Cortisol aus, ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel anhebt, um dich „leistungsbereit“ zu machen. Kurzfristig ist das sinnvoll. Doch bei chronischem Stress bleibt Cortisol dauerhaft hoch, was die Insulinempfindlichkeit senkt und den Stoffwechsel weiter belastet.

Auch zu wenig Schlaf wirkt ähnlich: Ein unausgeschlafener Körper produziert weniger Insulin, reagiert schlechter darauf und entwickelt mehr Heißhunger - besonders auf schnelle Kohlenhydrate. So gerätst du leicht in eine Schleife aus Müdigkeit, Appetit, Energieeinbrüchen und weiterem Gewichtszuwachs.


Typische Warnsignale einer Insulinresistenz

Eine insulinresitenz bleibt oft jahrelang unbemerkt, weil sie zunächst nur spezifische Symptome verursacht. Trotzdem gibt es einige Hinweise, die ernst genommen werden sollten.

Viele Betroffene berichten über:

  • starke Müdigkeit nach dem Essen

  • Heißhunger, vor allem auf Süßes oder Brot

  • Gewichtszunahme, besonders im Bauchbereich

  • Energietiefs am Nachmittag

  • Konzentrationsprobleme oder „Brain Fog“

  • häufiges Hungergefühl trotz Mahlzeiten

  • Schlafprobleme

  • Stimmungsschwankungen

  • Verdauungsbeschwerden und Blähbauch

Hinzu kommen Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht, familiäre Vorbelastungen oder hormonelle Störungen wie PCOS.

Wenn mehrere dieser Punkte auf dich zutreffen lohnt sich ein genauerer Blick auf die Stoffwechsellage.


Insulinresistenz erkennen - die wichtigsten Laborwerte

Um eine Insulinresistenz erkennen zu können reicht es oft nicht aus nur den Blutzucker anzuschauen. Insulin spielt eine viel größere Rolle.


Besonders aussagekräftige Laborwerte sind:

  • Nüchtern-Glukose

  • Nüchtern-Insulin

  • HOMA-Index (berechnet aus beiden Werten)

  • HbA1c

  • Triglyceride und HDL

  • GGT (Hinweis auf Leberstoffwechsel)

  • C-Peptid (optional)


Gerade der HOMA-Index ist wertvoll, weil er zeigt, wie viel Insulin dein Körper produzieren muss, um deinen Blutzucker stabil zu halten. Ist hier eine Dysbalance sichtbar, lohnt es sich gegenzusteuern – lange bevor ein Diabetes entsteht.


Warum Insulin die Fettverbrennung blockiert

Damit dein Körper Fett verbrennen kann, muss der Insulinspiegel niedrig sein.Wenn du jedoch häufig zwischendurch isst, viele Kohlenhydrate konsumierst oder unter Stress stehst, bleibt Insulin dauerhaft aktiv. Dein Körper hat dann gar keine Chance, auf gespeicherte Fettreserven zurückzugreifen, selbst wenn du weniger Kalorien zu dir nimmst.

Viele Menschen erleben deshalb trotz gesunder Ernährung oder Kaloriendefizit kein Gewichtsverlust. Nicht, weil sie etwas falsch machen, sondern weil der Stoffwechsel blockiert ist.


Was du sofort tun kannst

Es gibt mehrere Wege, wie du deine Insulinsensitivität verbessern und deinen Stoffwechsel entlasten kannst.


Regelmäßige Mahlzeiten statt ständiger Snacks

Wenn du Pausen zwischen den Mahlzeiten lässt, kann dein Insulinspiegel absinken. Das ist die Grundlage für jede Fettverbrennung.


Mehr Eiweiß in jeder Mahlzeit

Protein stabilisiert den Blutzucker, hält länger satt und verhindert Heißhunger.


Kohlenhydrate bewusster auswählen

Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse und Hülsenfrüchte lassen den Blutzucker viel langsamer ansteigen als Zucker oder Weißmehl.Obst ist gesund – aber bei Insulinresistenz sind Beeren oft die beste Wahl.


Stressmanagement

Stressreduktion ist kein „nice to have“, sondern zentral für einen funktionierenden Stoffwechsel.


Besser schlafen

Schon eine Woche mit zu wenig Schlaf kann die Insulinsensitivität reduzieren.7–9 Stunden, möglichst regelmäßig, sind ideal.


Krafttraining

Muskeln sind der größte Glukose-Verbraucher im Körper. Mehr Muskelmasse bedeutet automatisch eine bessere Insulinsensitivität.


Weniger Alkohol und Zigaretten

Beides verschlechtert die Stoffwechselgesundheit erheblich.


Viele Menschen scheitern beim Abnehmen nicht an ihrer Ernährung, sondern an einer unentdeckten Insulinresistenz. Wenn du trotz gesunder Ernährung nicht abnimmst, kann es sehr hilfreich sein, deinen Stoffwechsel genauer zu betrachten, deine Laborwerte zu prüfen und Ernährung, Bewegung und Lebensstil darauf abzustimmen.


Möchtest du herausfinden, ob eine Insulinresistenz dich am Abnehmen hindert?

Gerne begleite ich dich im Rahmen einer individuellen Ernährungstherapie.

Gemeinsam analysieren wir deine Beschwerden, Laborwerte und Essgewohnheiten und entwickeln ein Konzept, das zu deinem Körper passt – für nachhaltige Ergebnisse und mehr Wohlbefinden.




Übergewichtiger Mann mit sichtbarem Bauch, der seine Hände auf den Bauch legt – symbolisch für Bauchfett, Stoffwechselprobleme und Insulinresistenz.



 
 
 

Kommentare


Dieser Beitrag kann nicht mehr kommentiert werden. Bitte den Website-Eigentümer für weitere Infos kontaktieren.

© 2021 by Celine Kunze

bottom of page